Printer Friendly Version Präsident Vučić: Serbien hat das größte Wirtschaftswachstum in Europa @ 15 January 2021 02:56 PM

12.01.2021

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić sagte, dass Serbiens Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 das größte in Europa war und dass dies Ende März auch formell bestätigt wird. Dieser Erfolg sei möglich aufgrund der seit 2014 ergriffenen Reformmaßnahmen und der raschen Öffnung des Landes nach der ersten Corona-Welle.
Der Präsident betonte, dass Serbien im ersten Quartal ein Wachstum von 5,2 Prozent erzielte, während die Eurozone bei minus 3,2 Prozent lag. Serbien hatte im zweiten Quartal ein Wachstum von 6,3 Prozent, die Eurozone von minus 14,7 Prozent. Im dritten Quartal, als die Eurozone bei minus 4,3 Prozent war, lag Serbien nur bei minus 1,4 Prozent. Laut Vučić verzeichnete Montenegro im dritten Quartal sogar 26 Prozent minus.
Darüber hinaus betonte der Präsident, dass in Serbien Krankenhäuser gebaut und renoviert wurden und dass in nur vier Monaten zwei Krankenhäuser gebaut wurden. 

Der Staat habe zudem erhebliche Anstrengungen unternommen, berichtete Vučić  weiter, um Beatmungsgeräte, Masken, Handschuhe, Schutzanzüge, Medikamente und alles Notwendige zu beschaffen, und wies darauf hin, dass an zehn allgemeinen Krankenhäusern in ganz Serbien gearbeitet werde. Er fügte hinzu, dass all dies wichtige Erfolge seien, die nur aufgrund des Erfolgs der Reformen von 2014, der Verabschiedung des Arbeitsgesetzes, das hervorragende Ergebnisse erbrachte, und auch durch Maßnahmen zur fiskalischen Konsolidierung möglich waren.
„Dies sind beispiellose Ergebnisse für Serbien. Hatte Serbien jemals die höchste Wachstumsrate in Europa? Wir werden am 31. März die Ergebnisse erhalten, damit wird bestätigt, dass Serbien die Nummer eins in Europa ist. All dies war dank der Menschen möglich, die an die schwierigen Veränderungen glaubten“, sagte Vučić.
Nach Angaben des Präsidenten werden dieses Jahr in Serbien sechs Autobahnen gleichzeitig gebaut. Bulgarien hat angekündigt, dass die Autobahn von der serbischen Grenze nach Sofia bis Ende des Jahres fertiggestellt sein wird, erinnerte Vučić. In diesem Jahr wird es möglich sein, über die Autobahn nach Istanbul zu gelangen. Dies ist sehr wichtig, damit der Verkehr Serbien passieren kann, sagte der Präsident.
Der Präsident Vučić betonte, dass Serbien im Jahr 2020 – dem sogenannten „Coronajahr“ – einen Netto-Kapitalzufluss ausländischer Direktinvestitionen in Höhe von 2,9 Mrd. EUR hatte (3 Mrd. EUR brutto). Viele ausländische Unternehmen, wie z. B, Toyota Tyres, Boysen, ZTF und Brose haben auch in diesem Krisenjahr in Serbien investiert.
Vučić sagte, Serbien habe mit 511 oder 512 Euro den höchsten Durchschnittslohn in der Region, und im Februar werde der Durchschnittslohn aufgrund des Anstiegs im Januar 535 oder 536 Euro betragen. Er erinnerte, dass nur in Belgrad in den letzten sieben Jahren der Durchschnittslohn um 180 Euro bzw. 40 Prozent stieg.
Der Präsident sagte, dass Serbien, wenn es um die Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geht, einst das viertbeste Land in der Region war und heute an der Spitze steht. Nach seiner Einschätzung nimmt der Unterschied zu anderen Ländern immer schneller zu. Er wies auch darauf hin, dass die Beschäftigungsquote in Serbien wächst und dass die Staatsverschuldung weniger gestiegen ist als in den meisten europäischen Ländern. Dies wird durch Daten verdeutlicht, die zeigen, dass in Italien die Staatsverschuldung auf 156 Prozent, in Deutschland auf 87 Prozent, in Frankreich auf 114 Prozent, in Kroatien auf 88 Prozent und in Serbien auf 57 Prozent gestiegen ist.
Der serbische Präsident kündigte an, dass bis zum 15. Februar (Sretenje-Nationalfeiertag Serbiens) ein zusätzliches Paket zur Unterstützung der Wirtschaft verabschiedet sein wird. Es handelt sich um eine neue „Finanzspritze“ für Wirtschaft, d. h. Unternehmer, kleine, mittlere und große Unternehmen und Kompanien. Dieses Hilfspaket betrifft 1.052.000 Menschen.
Vučić gab an, dass es sich höchstwahrscheinlich um Hilfe in Form von zwei oder drei Zahlungen in Höhe von jeweils einem halben Mindestlohn handelt. Zusätzlich sei auch eine sektorale Beihilfe für den Tourismus vorgesehen, die Hotelbesitzer, Reisebüros, Reiseführer und Busunternehmen mit der Hälfte des Mindestlohns unterstützt.
Der Präsident fügte hinzu, dass Anstrengungen unternommen werden, um auch die „Garantieschemata“ zu verlängern, die sich mit 1,5 Milliarden als ausgezeichnet erwiesen haben. Nun könnten durch dieses System zwei weitere Teile in Höhe von jeweils 500 Millionen bereitgestellt werden.
Vučić sagte, dass die ersten Vereinbarungen mit DFC im Wert von 300 bis 400 Millionen Dollar in sieben Tagen erwartet werden.
Er erklärte auch, dass der Staat sich bemühen werde, den Rentnern weiter zu helfen. Die Renten im Januar sollen um 5,9 Prozent erhöht werden-was im Februar erhalten wird.
Rentner sollen bis März zudem symbolische Hilfe in Form von Paketen erhalten. Es handelt sich um Pakete mit Vitamin C, D und Zink, die, wie der Präsident sagte, Kleinigkeiten sind, aber die Sorgfalt und die Bemühungen des Staates zum Schutz der Gesundheit widerspiegeln.
Der Präsident kündigte an, dass die Verhandlungen über die Beschaffung des chinesischen Impfstoffs in den nächsten sieben bis acht Tagen abgeschlossen sein werden, nachdem die ersten Mengen der Impfstoffe von Pfizer und Sputnik B in Serbien eingetroffen sind. Er wies darauf hin, dass der chinesische Impfstoff von außergewöhnlicher Qualität sei, aber wahrscheinlich der teuerste, weshalb er an den chinesischen Präsidenten schrieb und um einen Rabatt für Serbien bat.
Vučić dankte den Amerikanern für die Entscheidung, den Impfstoff an Serbien zu verkaufen und sagte, dass niemand  in der Region  außer Serbien (Ausnahme Albanien, kleine Menge) diesen Impfstoff erhalten hat.

Er wies darauf hin, dass Serbien auf sich selbst und seine eigenen Kapazitäten angewiesen sei und dass die serbische Staatsführung intuitiv spürte, dass Impfstoffe im Rahmen des COVAX-Plans der WHO zu spät eintreffen würden.
Der Präsident lehnte die Behauptungen über schlechte Ergebnisse Serbiens im Kampf gegen das Coronavirus ab und erklärte, dass Serbien die niedrigste Sterblichkeitsrate beim Coronavirus in der Region verzeichnet habe.
Er legte statistische Informationen vor, aus denen hervorgeht, dass Slowenien 144 Todesfälle pro 100.000 Einwohner hatte, Nordmazedonien 126, Bosnien und Herzegowina 123, Bulgarien 115, Montenegro 115, Ungarn 110, Kroatien 107, Rumänien 85 und Serbien 51.
„Die Sterblichkeitsrate in der Region ist wie folgt: Bulgarien 3,9, Bosnien und Herzegowina 3,7, Ungarn 3,11, Nordmazedonien 3,03, Rumänien 2,48, Slowenien 2,15, Kroatien 1,99, Montenegro 1,4 und Serbien 1,0“, sagte der Präsident und betonte, dass dies die Grafiken belegten.
Er sagte, dass der Staat weiter um Impfstoffe kämpfen werde und dass nur Serbien auf dem westlichen Balkan signifikante Mengen an Impfstoffen erhalten habe, abgesehen von einer geringeren Menge, die Albanien bekommen habe. Er fügte hinzu, dass sich seit Öffnung der Impflisten pro Tag mehr als 63.000 Personen registriert haben.
Vučić brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass das kommende Jahr besser sein wird als das vorherige und dass das Coronavirus durch Impfung der Bürger besiegt wird.